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Die MOTUL FIM Superbike-Weltmeisterschaft 2022 macht Station in Argentinien und auf dem Circuito San Juan Villicum, einer technischen Strecke mit viel Charakter. Es ist noch nicht lange her, dass wir uns mit Damiano Evangelisti unterhalten haben, um uns die Sicht eines Ingenieurs auf die vor uns liegende Woche in der WorldSBK zu schildern, aber seitdem hat sich für das GRT Yamaha Team viel verändert. Evangelistis Schützling, der Texaner Garrett Gerloff, wurde inzwischen als Bonovo-BMW-Fahrer für 2023 bestätigt, aber, was wohl noch wichtiger ist, er hat sich selbst wieder auf das Podium zurückgekämpft. Rennen 1 in Barcelona war der Beweis dafür, dass die Starpower von Gerloff immer noch vorhanden ist und dass er, wenn die Würfel richtig fallen, auf der Weltbühne immer noch ganz vorne mitmischen kann. Nach so schwierigen 18 Monaten war es für Gerloff unglaublich wichtig, zurück in die Box zu kommen und sein Team für seine harte Arbeit zu belohnen.

ERSTE HÜRDE: eine gute Ausgangsposition

An diesem Wochenende in Argentinien geht der Amerikaner auf eine Strecke, auf der er nur wenig Erfahrung hat. Die COVID-19-Pandemie führte dazu, dass er in seiner Rookie-Saison nicht an den Übersee-Rennen zum Saisonende teilnehmen konnte. Daher war das letzte Jahr sein erster Tango in San Juan. Mit drei Platzierungen unter den ersten Acht war es ein erfolgreiches Wochenende, das sich als solide Arbeit erwies.

Um hier Fortschritte zu machen, wurde ein Schlüsselbereich ins Visier genommen: die Superpole. "Die größte Herausforderung ist es, eine gute Position in der Startaufstellung zu erreichen und dann im Superpole-Rennen eine starke Leistung zu zeigen", sagte Evangelisti. "Wenn man entweder in der Superpole oder im Rennen einen Fehler macht, hat man einen großen Nachteil. Für uns ist das im Moment unser Schwachpunkt."

HELFENDE HAND: die Bedeutung von Canepa für Yamaha

Für Yamaha spielt der Einsatz von Niccolo Canepa als Fahrercoach daher eine wichtige Rolle, um das Team auf die Schlüsselmomente des Wochenendes vorzubereiten. "Niccolo ist eine fundamentale Figur für uns", fährt Evangelisti fort. "Er unterstützt den Fahrer und den Teamchef am Ende jeder Sitzung, und die Videos, die er auf der Strecke aufnimmt, helfen dem Fahrer, sich zu verbessern, weil es viel mehr Daten gibt. Er analysiert auch die Rennsimulationen der verschiedenen Fahrer, um uns zu helfen, die Sektoren zu verstehen, in denen wir ständig Zeit verlieren.

Das ist eine Schlüsselrolle auf jeder Rennstrecke, aber in San Juan wird sie noch wichtiger sein, weil sich die Strecke im Laufe des Wochenendes so stark verändert: "Ich erinnere mich an 2018, das erste Jahr, in dem wir in San Juan waren. Die Strecke war am Freitag wirklich schmutzig, während wir letztes Jahr vom FP1 an gut arbeiten konnten. Die Strecke von den ersten Runden an in einem guten Zustand zu haben, macht einen großen Unterschied und hoffentlich ist sie dieses Jahr in einem Zustand, der es uns zumindest erlaubt, das Verhalten der Reifen auf Anhieb zu verstehen."

FAZIT: Topspeed auf der Geraden - einen Kompromiss wert?

San Juan verfügt über eine der längsten Geraden im Kalender, aber man darf keine Kompromisse auf dem Rest der Strecke eingehen, nur um auf der Geraden schnell zu sein. Die für diese Saison festgelegte Getriebeübersetzung kann angepasst werden, um die Höchstgeschwindigkeit zu verbessern, aber das kann sich beim Beschleunigen und in den langsameren Kurven nachteilig auswirken. "Wir wissen, dass wir auf den Geraden ein wenig gegen die Ducati leiden, aber auf dieser Strecke gibt es einige Teile, die gut zu unserem Motorrad passen, und wir werden versuchen, ein Setup zu entwickeln, um das Beste aus diesem Potenzial zu machen. Unser Ziel ist es, uns im Laufe der Saison weiter zu steigern und uns kontinuierlich zu verbessern. Garrett hat dies getan und fährt gut, ohne Fehler zu machen."

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